Der Barde ist eigentlich die einzige Klasse, die absolut auf das Spielen in einer Gruppe ausgelegt ist.
Er soll mit seiner Musik die Gruppe unterstützen; alleine kann er wenig erreichen, für eine Gruppe soll er aber ein nützlicher Begleiter sein.
Dieser Aufgabe kann er aber nur unzureichend nachkommen.
Prima zu gebrauchen ist er in allen Mittelklasse-Dungeons. da ist er ein echter Gewinn und macht ungeheuer Spaß zu spielen:
Er beruhigt mit seiner Musik einen Großteil der Gegner; während die anderen Spieler die Monster verkloppen, klimpert der Barde etwas auf seinem Instrument und provoziert die Monster aufeinander. Zwischendurch noch etwas das Liederbuch einsetzen ... super Spielspaß für alle.
Völlig fehl am Platz ist der Barde dagegen in den wirklich schweren Dungeons.
Bei den Minotauren ist der Barde explizit unerwünscht (Minotauren sind gegen jegliche Musik immun!), in allen anderen schweren Dungeons ist er relativ nutzlos.
Das liegt vor allem daran, dass er bei schweren Monstern sehr oft failt und es nicht möglich ist, sie zuverlässig zu "peacen".
Das führt dazu, dass jede vernünftige Gruppe alle Gegner einzeln lockt und nacheinander tötet; (denn niemand wäre so verrückt, sich in eine Horde gefährlicher Gegner zu stellen, wenn der Barde höchstwahrscheinlich failt und die nicht "peacen" kann.)
Einzelne Gegner sind aber der Langeweile-Faktor für einen Barden: Was soll er jetzt noch machen? Er spielt alle 10 Minuten die Liederbuch-Pushs, evtl. mal nen "Ruf des Kriegers" und schaut ansonsten zu. Da ist jede andere Klasse eine bessere Hilfe für die Gruppe.
Daher wüsnche ich mir, dass die Hauptfähigkeiten des Barden, "peace" und "provo" angepasst werden:
peace:
Als GM sollte es möglich sein, alle Gegner zuverlässig zu peacen. Es muss nicht immer klappen, aber 90% Wahrscheinlichkeit fände ich nicht schlecht.
Außerdem sollte es keine Monster geben, die gegen Musik immun sind (mit Ausnahme einiger Boss-Monster, wie z.B. Samuel).
Das macht den Barden als Teamplayer gegen starke Gegner nützlicher. Ihm alleine bringt es weiter nichts, denn mit "peace" alleine kann man zwar durch den dungeon latschen, aber die Monster bleiben alle am Leben.
provo:
Zum Spielspaß gehört auch, dass man das Gefühl hat, irgendwie "mitkämpfen" zu können, also auf irgendeine Art auch Schaden machen zu können.
Bei starken Gegnern ist es fast unmöglich, sie zu provozieren; man failt fast immer. Natürlich darf provo aber auch nicht zu mächtig werden; wenn zwei starke Monster aufeinander provoziert sind, machen sie ja ordentlich Schaden.
Deshalb würde ich vorschlagen, dass man sie zwar halbwegs wahrscheinlich aufeinander provozieren kann (60%), sie aber nur recht kurz aufeinander einschlagen und nach wenigen Schlägen wieder aufhören, sich zu bekämpfen.
Also anstatt wie bisher "je stärker, umso mehr fails" -> "je stärker, umso kürzer die Dauer"
Ich könnte mir auch vorstellen, dass man Monster besser provozieren kann, wenn man mit einer Gruppe von Spielern unterwegs ist. Da sind die Monster schneller verwirrt, wen sie angreifen dürfen und wen nicht. Das wird allerdings - schätze ich - nicht so einfach zu skripten sein.
Insgesamt würde ich mir wünschen, dass der Barde mit diesen Änderungen ein wirklicher Gruppenchar wird, den man in jeden Dungeon gut mitnehmen kann. Denn eine Klasse, die dezidiert für Gruppenspiel gedacht ist, sollte der Gruppe schon richtig nutzen und nicht nur in Mittelklasse-Dungeons spielbar sen.