UO Sigena

Ahoy da mates.


Ich befinde mich momentan in einer (vieleicht) komplizierten Mietsituation, und würde gern außenstehende Meinungen dazu hören.
Damit ihr meine Situation besser versteht, schreibe ich es in Stichpunkten auf.


- Im Jahre 2008 habe ich eine Wohnung von einer älteren Dame in der Stadtmitte angemietet.
- Das Haus in dem ich wohne besteht aus meinem Apartment, einer Bank und einer Anwaltskanzlei
- Im Jahre 2011 hat mein Nachbar (Anwaltskanzlei) mich gefragt ob ich ausziehen würde, da er gern seine Kanzlei erweitern würde.
- Habe ihm jedoch abgesagt
- Anfang dieses Jahres kam der Anwalt (Nachbar) nochmal auf mich zu.
Er hat einen Mandanten dem das Wohnhaus auf der anderen Straßenseite gehört, und dort würde in kürze eine Wohnung frei.
- Ich sagte ihm erstmal ab, doch da er darauf beharte das ich mir die Wohnung zumindestens mal anschaue solle, hbe ich zugestimmt
- Ende März 2013 habe ich mir die Wohnung angeschaut. Doch sie sagte mir nicht wirklich zu. Habe dies auch dem Anwalt gesagt, doch ich solle es mir nochmal bitte überlegen
- April 2013 ist meine Vermieterin verstorben.
- Mit den Erben bzw. neuen Vermitern gibt es kein Problem
- Mein Nachbar hat mit den neuen Vermietern gesprochen, und sie würden gerne meine Wohnung als zusätzliches Gewerbe vermieten.
- Ich sagte meinem Nachbarn ab, das mir die "Ersatz"-Wohnung die er mir vorgeschlagen hat aus mehreren Gründen nicht gefällt.


Darüber war er jetzt natürlich nicht sonderlich erfreut. Habe ihm aber gesagt das ich seine Situation verstehe und selbst auf die Suche nach einer neuen Wohnung gehen werde.


Meine Sorge ist jetzt das er versuchen wird mich irgendwie rauszuklagen oder so. Ich mein, immerhin ist er ja ein Anwalt.
Habe mich im groben im Internet über das Mietrecht schlau gemacht, und an sich lese ich da herraus das ich auf der sicheren Seite stehe.
Aber etwas Sorge ist dennoch geblieben das in den nächsten Tagen eine Kündigung bei mir eintreffen wird.


Hat schonmal irgendwer Erfahrungen mit dem Mietrecht gemacht, oder ist gar ein Jurist in diesem Bereich der mir hierrauf paar Tipps oder so geben kann?

Ich kann dir nur eins Empfehlen. Mieterschutzbund
Wenn du bisher noch nicht Mitglied warst, einfach anmelden und dann beraten sie dich in diesem Fall zumindest. Führen, nur in dem Fall, keinen Rechtsstreit da du erst ein neues Mitglied bist.

Da kann ich dich vollkommen beruhigen, da Jura mein kleines Steckenpferd ist
Zunächst einmal empfehle ich dir wie Laios bereits den ieterschutzbund. Kostet 86 Euro im Jahr und du hast einen vollkommenen Rechtschutz und eine richtig kompetente Beratung.
Nun zum Thema:
Der Anwalt kann dich nicht rausklagen. Du hast einen unbefristeten Mietvertrag, der nicht aus derartigen Beweggründen gekündigt werden kann, auch wenn der Anwalt es gern hätte.
Auch kannst du dich bei den Erben nochmals absichern, indem du ein Gespräch suchst und ihnen deine Situation erklärst. Auf jeden Fall würde ich schnellstmöglich den Mieterschutzbund aufsuchen, denn das einzige Problem ist:
Ich weiß nicht, wie professionell der Anwalt ist. Ist er es nicht (oder vielleicht gerade dann?), so wird er den Erben seinen Vorschlag finanziell schmackhaft machen. In der heutigen Gesellschaft zählt die (ist leider so) Ressource Mensch immer weniger.
So könnten die Vermieter deine Wohnung kündigen. Gründe währen beispielhaft:
-Private Nutzung bedingt durch Notsituation
-Sanierung des Baukerns
-etc.
Wie gesagt -> Mieterschutzbund und keine voreilige Sorge. Ist der Anwalt korrekt, wohnst du auch dort, bis du grau bist

Ich schließe mich Snipe an geh zum Mieterschutzbund und spreche mit deinen Vermieter. Auch wenn Herr S aus K-L unbedingt deine Wohnung haben will hat er auch kein recht dich weiter zu belässtigen wenn du ihm freundlich aber bestimmend klar machst das du nicht ausziehen wirst !

Ich glaube langsam am ende gibst du eh nach und ziehst aus :p Wenn er weiter an deiner Türe Klopft !

Ich bin zwar kein Rechtsexperte, aber ich habe dieses Jahr durch Rechtsstreitigkeiten mit zwei Vermietern, etwas Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt.

Zunächst würde ich (wie Snipe bereits empfohlen hat), ein Gespräch mit dem Vermieter suchen, um besser einschätzen zu können, wie die Lage aussieht. Erfahrungsgemäß steigt seine Hemmschwelle dir das Mietverhältnis zu kündigen, je mehr persönliche Informationen er von dir hat.

Falls er gegen dich ist, würde ich auch einen Mietverein oder eine Rechtsschutzversicherung empfehlen. Zu beachten ist, das es oft Fristen von ca. 3 Monaten gibt, bevor die dir helfen.

Eine Kündigung kann er in der Regel nicht ohne Abmahnung erwirken. Falls eine ankommt, solltest du direkt einen Widerruf verfassen. Diesen dann entweder per Einschreiben mit Rückschein, oder per Boten an den Vermieter oder seinen mandatierten Anwalt schicken (Der Bote muss den Brief vorher lesen, damit er die Zustellung vor Gericht bezeugen kann).

Wenn er dich wirklich mit Gewalt rausklagen will, mahnt er dich wegen jeder Kleinigkeit ab, bis du irgendwann mit irgendetwas in Verzug gerätst. Wenn du dich dann sträubst, folgt eine Räumungsklage. Wenn du eine Rechtsschutzversicherung hast, kannst du den Rechtsstreit bis zur obersten Instanz durchziehen, und so noch einiges an Zeit rausholen.

Je nachdem, wie sehr du an der Wohnung hängst, und wie der Vermieter drauf ist, würde ich dem Anwalt einen Deal vorschlagen. Er soll dir Umzugs- und Renovierungskosten zahlen, und/oder eine Art von Abfindung.

Edit: Ich wollte noch darauf hinweisen, das bei einer Nutzungsänderung eine Baugenehmigung eingeholt werden muss, und das hierzu ggf. die Räumlichkeiten umgeplant, und ein neuer Stellplatznachweis erbracht werden muss. Vielleicht kannst du den Vermieter damit abschrecken.

Kurze Anmerkung: Die 3-monatige Frist greift nur bei Rechtschutzversicherungen. Der Mieterschutzbund hilft sofort bei Abschluss der Mitgliedschaft.

Ganz kurz falls ich was missverstanden hab der "Anwalt" ist dein Nachbar ja? Der Vermieter ist kein Anwalt und is auch ok damit das du da wohnst?


Wenn das so ist wie ich geschrieben hab musst garnix machen ihn einfach nur auslachen... Solang dein Vermieter dich da nicht raushaben will ist alles gut. (Ausgehen davon das du dich "normal" benimmst^^)

Dem Vermieter kann es aber schmackhaft gemacht werden. Pro m² Gewerbefläche wird auch in der Regel mehr bezahlt als für Wohnraum.

ein unbefristeter mietvertrag kann nur gekündigt werden wenn:

-der mieter sich vertragswiedrig verhält
-der vermieter eigenbedarf anmeldet. in diesem fall muss der vermieter selbst oder ein angehöriger 1. grades die wohnung beziehen.
- das haus ist unbewohnbar geworden und muss aus dem grund und oder zum schutz der mieter geräumt werden.

nur weil jemand mehr zahlen will bzw muss weil er eine gewerbefläche draus macht ist keine grundlage einen unbefristeten mietvertrag aufzulösen.

auch der vermieter muss sich an den eigenen vertrag halten ist dieser unbefristet kann er nur wegen den oben genannten gründen gekündigt werden.

Ich arbeite für Immobiliengesellschaften die alte Häuser kaufen und renovieren.
Wie auch immer es sein mag, die Leute werden rausgeklagt.
Vor Gericht geht es dann wenn die Leute nicht freiwillig ausziehen, wo ich als Zeuge schon 2 mal war.
Letztendlich läuft es auf nen Vergleich raus und man ist den Mieter los.
Da ging es dann auch schon um Gaststätten mit Konzessionen und Verträgen bis 2015. (Vergleich und raus seit Okt. 2012)

Natürlich hast du Recht Vendorenklempner, aber Wege und Mittel gibt es und der mit dem längeren Atem gewinnt oft.
Den Vermieter bekommt man mit den richtigen Argumenten auch schnell auf seine Seite.